Die Kraft der Wilden Gutach

„Rauschendes Wasser und wilde Wälder”

Die Kraft der Wilden Gutach

Folge der Wilden Gutach und erlebe, wie Dich die Kräfte des rauschenden Wassers beleben und erden.

Der Pfad führt Dich zwischen Felsklammen tiefer in die Schlucht. Das Rauschen wird lauter. Ein Wasserfall stürzt sich in die Tiefe, Gischt schäumt auf, feiner Sprühnebel benetzt Dein Gesicht. Du bist angekommen. Du stehst am Ursprung der wilden Kräfte, wo sich reinstes Bergwasser, klar und sprudelnd, den Weg ins Tal bahnt.

Gespeist aus den Quellen in der Höhe entwickelt sich die Wilde Gutach zu einem der schönsten Wildflüsse des Schwarzwalds. Im kühlen, sauerstoffreichen Wasser tummeln sich Regenbogenforellen. Das Sonnenlicht zaubert schillernde Farben auf ihre Schuppen. Unstetig und wild sprudelt das Wasser über Felsen und Tobel, sammelt weiße Gischt in den Gumpen, fließt unaufhaltsam durch den urwaldartigen Bannwald. Auf ihrem Weg windet sich die Wilde Gutach durch tiefe Schluchten und schroff aufragende Felsen, bis sie den Talboden erreicht und auf ihrem weiteren Weg ruhig durch das Simonswäldertal plätschert.

Die Wilde Gutach entsteht aus dem Zusammenfluss von Heubach und Glaserbach, die auf über 1000 Metern Höhe entspringen und mündet nach 28 Kilometern bei Gutach in die Elz. Der Name leitet sich vom Wort Ache ab, eine Bezeichnung für Gebirgsbäche mit starkem Gefälle. Der Dynamik der Wilden Gutach ist das einmalige Landschaftsbild zu verdanken: Steile Berghänge, tiefe Täler, wilde Wälder und rauschende Wasserfälle.

„Folge der Wilden Gutach und erlebe, wie dich die Kräfte des rauschenden Wassers beleben und erden“

Die dicht bewaldeten Berge und das reiche Wasservorkommen führten zu einer frühen Besiedlung. Bauern errichteten Mühlen, um mit der Wasserkraft Getreide zu mahlen und um Holz zu sägen. 1928 existierten noch über 100 Mühlen im Tal. Die bekannteste davon ist die Kulturhistorische Ölmühle, in der der Brauchtumsverein Simonswald noch heute wie vor 300 Jahren kostbares Walnussöl herstellt.

Am eindrucksvollsten erlebst Du die Kraft der Wilden Gutach auf den schmalen Pfaden der Wildbach-Tour. Sie führt Dich durch die Teichschlucht zum sagenumwobenen Spitzen Stein. Nach einem steilen Aufstieg zur Hintereck-Hütte stärkst Du Dich bei einem Hüttenvesper, bevor Du zurück ins Tal wanderst. Auf dieser Tour lernst Du die ursprünglichsten und wildesten Ecken im ZweiTälerLand kennen.

Birgit-Cathrin Duval

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Birgit-Cathrin Duval

Kurven, Wellen, Table-Jumps

“Woody-Trail“

Kurven, Wellen, Table-Jumps

Du liebst verspielte MTB-Abfahrten, flowige Kurven und spannende Jumps? Dann nichts wie los auf den neuen Mountainbike-Trail “Woody” in Waldkirch. Auf “Woody” erlebst Du 100% Black-Forest-Feeling, während Du Dein Fahrkönnen einsetzt und neue Freunde triffst

Umgeben von mächtigen Laubbäumen schlängelt sich der Woody-Trail talwärts. Vor dem Start noch ein tiefer Atemzug, die frische, waldige Luft füllt Deine Lungen, dann steigst Du in die Pedale. Die ersten Meter, Dein Herz pocht, die Stollenreifen rollen über den wurzeligen Waldboden, Dein Bike und Du, ihr seid eine Einheit. Die ersten Anlieger tauchen auf, Du nimmst ihn im Flow. Du bekommst ein Feeling für die Strecke, jetzt bist Du bereit für die Sprünge, die dein Können herausfordern. Ein erster Jump, ein zweiter Table, Adrenalin rauscht durch Deinen Körper. Geschafft!

Wenn Du Dich noch nicht traust kannst Du jederzeit auf den “Chicken-Way” ausweichen oder die kniffligen Stellen wiederholen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht rollst Du talwärts – oder Du gönnst Dir unterwegs eine Pause, um die tollen Ausblicke ins ZweiTälerLand zu bestaunen.

Unterstützt vom Waldkircher-Jugendforum, Gemeinderat und Oberbürgermeister der Stadt Waldkirch sowie Naturschutz- und Forstbehörde entsteht derzeit unter der Trägerschaft des Vereins Mountainbike Freiburg e.V. ein 950 Meter langer Mountainbike-Trail mit fünf Sektionen. In vielen ehrenamtlichen Stunden erstellt das Bauteam des Vereins einen spannenden und vielseitigen Trail. Mit der Fertigstellung im Sommer 2022 erhält Waldkirch ein tolles neues Sportangebot für alle Altersgruppen, Skill-Levels und sportliche Mountainbike-Familien.

„Ein erster Jump, ein zweiter table, adrenalin rauscht durch dein körper. geschafft!“

  • Bitte fahre stets umsichtig und nimm Rücksicht auf andere – insbesondere beim Kreuzen der Forstwege. Bleibe auf der ausgeschilderten Mountainbikestrecke (Bitte nicht den Baumkronenweg befahren).
  • Vermeide unnötigen Lärm und Abfall.
  • Fahre mit Helm und Protektoren.
  • Hab Spaß auf “Woody” und lerne neue Freunde kennen!
Birgit-Cathrin Duval

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Birgit-Cathrin Duval

Faszination Modellbau

„Faszination Modellbau“

Bei FALLER Miniaturwelten-Entdecker*in werden

Mitten im Sommer verschneite Schwarzwaldberge auskundschaften, historische Städte besuchen oder auf Bauernhöfen herumstreunen und allerlei Tiere beobachten? In den FALLER Miniaturwelten in Gütenbach erlebst Du eine fantastische Welt der kleinen Dinge, die Dich erstaunen lässt.

 

Dein Herz beginnt zu pochen, wenn das Haltesignal von Rot auf Grün wechselt und sich die kleine Dampflok in Bewegung setzt. Du beobachtest, wie sich Lok und Waggons die schneebedeckten Berge hinaufschlängeln, Brücken überqueren und schließlich in der Kurve in einem Tunnel verschwinden.

Alles wirkt so echt und lebendig – und so klein, dass Du dich ganz groß fühlen wirst. An jeder Modellanlage eröffnen sich neue spannende Welten. Hier ein Rummelplatz mit Schiffschaukel und Karussell, dort eine Stadt mit Kirche, Häusern und Einkaufsläden. Wie von magischer Hand bewegen sich die Züge durch liebevoll gestaltete Landschaften mit Bauernhöfen, Scheunen, Mühlen und Kühen, die auf grünen Weiden grasen.

Was ist das Geheimnis, das uns so fasziniert an dieser Welt, gebaut aus Tausenden von Bausteinen und lebensecht wirkenden Miniaturfiguren? Ist es die Perspektive, die uns neue ungewohnte Einblicke vermittelt? Ist es die Technik, die die Züge bewegt, oder die Kreativität, mit der riesige Landschaften detailgetreu zum Leben erweckt werden?

Was auch immer das Geheimnis ist, es löst Emotionen aus und weckt Sehnsüchte in uns. Wir staunen, schauen, entdecken, träumen und sind verzaubert von dieser einzigartigen Miniaturwelt, in der unsere Herzen höherschlagen. Es ist ein Ausflug für alle Sinne, eine Zeitreise durch die unterschiedlichen Epochen. So – im wahrsten Sinne des Wortes – unbeschreiblich schön, dass man es einfach erlebt haben muss. Modellbau erfreut sich immer mehr einer ungebrochenen Faszination. Das Hobby ist unglaublich kreativ, es fördert und inspiriert die Fantasie und verbindet spielerisch Menschen aller Altersklassen. Komm auch Du mit in die FALLER Miniaturwelten und erlebe selbst, wie die Ausstellung auch Dich in ihren Bann zieht.

„In den FALLER Miniaturwelten erlebst Du eine fantastische Welt der kleinen Dinge.“

Die Gebr. FALLER GmbH in Gütenbach entwickelt und produziert Modellbausätze und Zubehör für die Modelleisenbahn und den Modellbau. Einfach alles, was zum Bau einer perfekten Anlage benötigt wird. Die Ausstellung führt durch spannende Miniaturwelten auf einer über 300 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche mit faszinierenden Themenwelten und historischen Spielwaren des Modellbauherstellers.

Die FALLER-Modellbauprofis lassen sich bei ihrer Arbeit in der offenen Schauwerkstatt über die Schulter schauen. Ihre Fantasie und Kreativität dürfen die kleinen Besucher am Basteltisch beim Zusammenbau eigener Modelle ausprobieren.

Anhand zahlreicher Schautafeln und historischer Exponate ist die Zeitreise durch die Entstehung und Entwicklung des Unternehmens vom kleinen Betrieb bis zum Weltmarktführer eindrucksvoll dokumentiert.

Birgit-Cathrin Duval

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Birgit-Cathrin Duval

Respekt und Wertschätzung

„Die Natur dankt es dir von ganzem Herzen“

 

Respekt und Wertschätzung

Als Wanderer und Radler bist du in der Natur zu Gast und durchquerst den Lebensraum vieler Wildtiere. Unsere Wanderwege und Radtouren führen immer wieder durch landwirtschaftliche Nutzfläche und Privatwald. Die Land- und Forstwirte tragen mit ihrer Arbeit maßgeblich zum Erhalt unserer schönen Natur- und Kulturlandschaft bei. Verhalte Dich also respektvoll und beachte die folgenden Hinweise.

„Die Natur dankt es dir von ganzem Herzen.““

ZweiTälerLand-Redakteuer

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ZweiTälerLand-Redakteuer

Hanhart – die mit dem roten Drücker

„Tradition – Präzision – Innovation “

 

HANHART - die mit dem roten Drücker

Für ihren roten Drücker sind die Hanhart-Uhren weltweit bekannt. Sie gehören zur Uhr wie der rote Bollenhut zum Schwarzwald. Steckt dahinter eine Hommage an die Schwarzwälder Heimat?

Die Geschichte von Hanhart beginnt 1882 in der Schweiz. 1902 wird das Werk nach Schwennigen verlegt und 50 Jahre nach Gründung eine Manufaktur in Gütenbach eröffnet. Ab 1934 fertigt Hanhart dort mechanische Stoppuhren und Fliegerchronographen und avanciert mit den Stoppuhren zum Weltmarktführer. Die Uhren mit dem roten Drücker stehen für erstklassige Präzision, Innovation und Tradition.

05.11.2008, Guetenbach, Baden-Wuerttemberg, DEU - Uhrenproduktion in der hanhart-Uhrenfabrik im Mittleren Schwarzwald. (Schwarzwald, Baden-Wuerttemberg, Hanhart, Uhrenproduktion, Uhrenfabrik, Betrieb, Uhr, Uhren, Stoppuhr, Stoppuhren, Produktion, Produkt, Handwerk, Handarbeit, Herstellung, Arbeit, arbeiten, Arbeitswelt, Arbeitsplatz, Wirtschaft, Beruf, Berufswelt, Montage, montieren, manuell, Manufaktur, Zeit, Symbol, Symbolik, Ziffernblatt, Ziffern, konform, Konformitaet, digital, HF, Baden-WŸrttemberg, GŸtenbach, KonformitŠt)

Die Geschichte von Hanhart beginnt 1882 in der Schweiz. 1902 wird das Werk nach Schwennigen verlegt und 50 Jahre nach Gründung eine Manufaktur in Gütenbach eröffnet. Ab 1934 fertigt Hanhart dort mechanische Stoppuhren und Fliegerchronographen und avanciert mit den Stoppuhren zum Weltmarktführer. Die Uhren mit dem roten Drücker stehen für erstklassige Präzision, Innovation und Tradition.

„Damals kam die Legende zum roten Drücker auf“, erzählt Manfred Schwer, Kurator des Hanhart Uhrenmuseums. Als ein Offizier ins Cockpit seiner Maschine steigt und den Startknopf seines Chronographen drückt, sieht er, dass der untere Drücker rot bemalt ist – mit dem Nagellack seiner Liebsten. Eine nette Anekdote, doch die Erklärung fällt viel technischer aus: Der Fliegerchronograph war die Lebensversicherung der Piloten, die damit ihren Spritverbrauch kalkulierten. Damit der Pilot nicht irrtümlicherweise die Uhr zurück auf Null stellte, war der Knopf ab Werk rot markiert. Signalfunktion statt Liebesschwur, was der Popularität der Uhr keinen Abbruch tat.

Bis heute ist der rote Drücker unverwechselbares Markenzeichen jedes Hanhart-Chronographen, der in der Manufaktur in Gütenbach von jungen Uhrmachermeistern in präziser Handarbeit angefertigt wird.

Die spannende Geschichte der Uhren ist im hauseigenen Museum, das sich direkt neben den modernen Arbeitsplätzen der Uhrenmacher befindet, eindrucksvoll dargestellt.

Birgit-Cathrin Duval

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Birgit-Cathrin Duval

Die Schieb´ goht ebe nus

„Die Schieb´goht ebe nus“

Einmal im Leben ist jeder Elzacher ein "Schiebeschläger"

Flammen lodern geheimnisvoll in den dämmerblauen Himmel. Glühende Scheiben flirren wie Sternschnuppen durch die Nacht. Eine Spur aus feuriger Funkenglut hinter sich ziehend, sausen sie weit durch die Lüfte.

Immer am vierten Fastensonntag brennen im ZWEITÄLERLAND die Scheibenfeuer. Bis heute wird in Elzach der uralte Brauch nach festen Ritualen durchgeführt: nur einmal in seinem Leben darf ein Elzacher Scheiben schlagen. In Elzach ist das traditionelle Scheibenschlagen ausschließlich dem „Schiebeschlägerjahrgang“ vorbehalten. Nur den jungen Männern, die in diesem Jahr volljährig werden, ist es gestattet, die Scheiben zu schlagen. Der Jahrgang ist für die Ausrichtung des Feuers verantwortlich. Holzsammeln, Schnitzen der Haselnussstöcke und Anfertigen der Scheiben gehört ebenso dazu wie das Aufschichten des Feuerholzes und der Bau des Abschlagbocks. 

Bei Einbruch der Dunkelheit am Sonntag Lätare lodert das Scheibenfeuer. Sobald die Flammen züngeln und die Kirchenglocken um 18 Uhr das Betzeitläuten anzeigen, scharen sich die in schwarze Mäntel und Hüte gekleidete Scheibenfeuerschläger um das Feuer und singen das Marienlied.

Die erste, kunstvoll bemalte Scheibe wird vom „Schiebevadder“ ohne sie in die Glut zu halten, zur Ehre der Muttergottes geschlagen. Nach der „Muttergottesscheibe“ folgen zwei weitere, kalt geschlagene Scheiben. Danach dürfen die jungen Männer ihre Holzscheiben ins Feuer halten. Die glühende Scheibe wird mit dem Spruch „Die Schieb’, die Schieb’ goht ebe nus, goht si nit, so gilt si nit, so g’härt si keiner Jungfer nit – wem soll die Schiebe g’hähre?“ über den Holzbock geschwungen, bis ein kräftiger Abschlag die funkensprühende Scheibe in die Luft katapultiert. Die geschlagene Scheibe sirrt wie ein glühender Diskus durch die dunkle Nacht, die besten Schläger erhalten anerkennendes Lob der Zuschauer.

Bis ins 18. Jahrhundert war das Scheibenschlagen auch als „Jungfrauenfasnet“ bekannt, denn die Scheiben waren den ledigen Frauen gewidmet. Das wird noch heute so praktiziert: ein Scheibenschläger ruft in alphabetischer Reihenfolge die Namen der unverheirateten Mädchen und Frauen des Städtchens.

Zum Abschluss und Höhepunkt des Scheibenfeuers rollt ein mit Stroh gefülltes Wagenrad brennend den Berg herab und die jungen Leute des Ortes feiern bis in die frühen Morgenstunden die Ehre, einmal im Leben Scheibenschläger zu sein.

Birgit-Cathrin Duval

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Birgit-Cathrin Duval

Die Schwarzwaldnudel – Ehrliche Produkte, von Hand gemacht

„Die Schwarzwaldnudel“

Ehrliche Produkte von Hand gemacht

Wenn ein Elztäler Bäckermeister Eier von glücklichen Elztäler Hühnern verarbeitet, dann kann das eigentlich nur eines: richtig gut nach Schwarzwald schmecken.

Die Hühner von Angelika Mack sind gut drauf. Auf dem großen Freigelände des Pfaffenhofes auf dem Illenberg bei Biederbach scharren und picken sie nach Futter. Heute hat jedes ihrer 50 Hühner brav ein Ei gelegt. Nicht immer ist die Ausbeute so zahlreich wie heute. Statt Quantität zählt auf dem Pfaffenhof Qualität. Jeden Abend sammelt die Bäuerin von Hand die Eier ein und bringt sie am nächsten Tag direkt zur Schwarzwald Nudelmanufaktur der Bäckerei Schätzle nach Biederbach.

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In dem idyllischen Bergdorf ist die Bäckerei eine Institution. Seit 1873 backen die Schätzles täglich Brot und Backwaren. Darauf ist Frank Schätzle, Bäckermeister in 5. Generation, sichtlich stolz. Der 47-Jährige Betriebswirt ist ein Schwarzwälder durch und durch. Regionale Produkte, die in echter Handarbeit entstehen, haben für ihn oberste Priorität. „Unser Schwarzwald bürgt für gute Rohstoffe, Ursprünglichkeit und Tradition“, sagt Schätzle: „Das ist echte Qualität, die man schmeckt.“

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Morgens duftet es in der Backstube nach frisch gebackenem Brot, Brezeln und Brötchen. Sobald die Eier vom Bauernhof eintreffen beginnt die Nudelproduktion. Jedes Ei, das Angelika Mack am Vorabend von Hand aufgelesen hat wird nun, Ei für Ei, in der Backstube, ebenfalls von Hand aufgeschlagen.

„Die Nudelherstellung ist recht aufwändig“, erklärt Frank Schätzle. Weil die Eier von freilaufenden Hühnern aus umliegenden Bauernhöfen stammen, kommt es auch mal vor, dass weniger Eier geliefert werden. Die Hühner erhalten als Futter eine Mischung aus saftigem, frischen Gras und genfreier Weizen-Legemehl-Mischung und dürfen stressfrei und entspannt legen. Da kommt es hin und wieder vor, dass nicht jeden Tag ein Ei gelegt wird. In dem Fall kann der Teig erst am nächsten Tag gerichtet werden. Für einen Nudelteig aus 25 Kilogramm Masse braucht es rund 100 Eier. Daraus fertigt Frank  Schätzle rund 50 Nudelpäckchen mit jeweils 500 Gramm Nudeln – Hörnle, Spiralen, schmale und breite Bandnudeln und Suppennudeln.

„Das ist echte Qualität, die man schmeckt.“ – Frank Schaetzle

Zum Teig verarbeitet Frank Schätzle groben Grieß aus Hartweizen. Grober Grieß ist der teuerste, er bindet die Soßen besser und das wiederum bringt mehr Geschmack auf den Teller, weiß Schätzle, der selbst am liebsten die breiten Nudeln mit Lachs und Dillsauce, die schmalen Nudeln zum Gulasch isst. Die Nudeln finden sich auch auf den Speisekarten der Zweitälerlandköche.

Eine schwäbische Nudelmaschine gibt dem Schwarzwälder Teig die Form. Die fertig gepressten Nudeln – je nach verwendeter Matrize sind es breite oder dünne Teigfäden –werden anschließend langsam und schonend getrocknet. Dadurch bekommen die Teigwaren nicht nur mehr Biss, sondern auch mehr Geschmack. Die Nudeln werden von Hand verpackt und mit einem Etikett versehen, das sie als handgemachtes Schwarzwälder Qualitätsprodukt kennzeichnet.

Birgit-Cathrin Duval

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Birgit-Cathrin Duval

Wildes Wasser – Im Zweribach regiert noch immer die Wildnis

„Wildes Wasser“

Im Zweribach regiert noch immer die Wildnis

„Wer den Zweribach hinaufsteigt und zuhinterst über den Wasserfall den Pfad auf die Platte einschlägt, dem kann es geschehen, dass er in der Wirrnis von Wasser, Wald und Felsen vom Weg abkommt, er weiß nicht wie.“ Fritz Hockenjos, Wäldergeschichten 1960

Es ist ein heißer Julitag als wir uns zu den Zweribachwasserfällen aufmachen. Bedenken, dass wir uns im Bannwald verlaufen haben wir keine: durch die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins ist der Weg sehr gut ausgeschildert. Vorsicht ist dennoch geboten: Der Pfad ist steil und verläuft über schroffe Felsen, Steige und Leitern. Wer ihn wandert, sollte über festes Schuhwerk, Kondition und Trittsicherheit verfügen. Die Route führt uns in eine der wildesten und schönsten Ecken des Schwarzwalds, in die der Hirsch- und Zweribach, von einer Hochfläche an der Südflanke des Kandels kommend, eine tiefe Kerbe in den Berg geschnitten hat.

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Unvorstellbar, dass in diesem steilen undurchdringlichen Tal einst Menschen wohnten und arbeiteten. Die Wälder gehörten den Klöstern in St. Peter und Waldkirch, der Wildbach bildete damals die Grenze. 1592 vergaben die Klöster Siedlungsrechte an Tiroler Holzbauern, die das Tal, in dem Bären, Wölfe und Wildschweine hausten, urbar machten.

Acht Höfe wurden errichtet, von denen die tiefsten im Tal vier Monate lang keinen Sonnenschein sahen und die obersten „die Kinder anbinden mussten, dass sie nicht hangab rollten.“ Hungersnöte, Missernten und Todesfälle durch Lawinen überschatteten das einsame und karge Leben der Siedler. Davon erzählt das Buch „Wäldergeschichten“, das der Förster Fritz Hockenjos 1960 verfasste.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verließen die meisten Bewohner ihre Höfe und verkauften ihre Grundstücke an die Forstbehörde. Seit 1969 sind die Wälder um den Hirsch- und Zweribach als Naturschutzgebiet und Bannwald ausgewiesen.

Heute sind nur noch einzelne Ruinen zu sehen, die von der einstigen Besiedelung zeugen, wie der Brunnenhof, an dessen Stelle sich ein Rastplatz mit Schutzhütte befindet.

„Im Zweribach lassen sich keine Wege bauen, und der Wald hat seine urige Wildheit behalten“ Fritz Hockenjos

Welche Kräfte die Natur entwickeln kann, erlebten die Bewohner des Bruggerhofes am 26. August 1950 als sich ein furchtbares Unwetter über dem Tal entlud. Mit unglaublicher Kraft donnerte eine Sturzflut ins Tal, riss Felsen aus dem Steilhang und zerfetzte ganze Waldstücke. Mächtige Tannen knickten ein wie Streichhölzer. Als hätten die Urkräfte Mikado gespielt und die Stämme kreuz und quer in die Schlucht geworfen.

Und dort liegen sie noch immer. Quer über dem Zweribachwasserfall, dessen Kaskaden Wassernebel versprühen, in denen bunte Regenbogen funkeln. Von weiten hören wir Wasser rauschen und brausen. Wir steigen über Treppen, Brücken und steile Felsstufen, vor und neben uns sprudelt und stürzt sich der Wildbach über mächtige Felsen hinab.

Es ist ein wilder Dschungel, durch den der Zweribach rauscht, voller Anmut und Schönheit. Es ist einer jener Orte, der seine Wildheit und Ursprünglichkeit bewahrt hat. An dem wir still verweilen und von dessen Magie wir uns verzaubern lassen.

Birgit-Cathrin Duval

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Birgit-Cathrin Duval